Weiß o. Grauburgunder ?!
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Weißburgunder und Grauburgunder: Eine Reise durch die faszinierende Welt der Burgunderweine.
Die Burgunderfamilie ist eine der bekanntesten und bedeutendsten Rebsortenfamilien im europäischen Weinbau. Zwei besonders prominente Vertreter sind der Weißburgunder (Pinot Blanc) und der Grauburgunder (Pinot Gris). Beide Weine haben sich weltweit einen Namen gemacht und sind in Deutschland, Frankreich, Italien und vielen anderen Ländern äußerst beliebt. Doch obwohl sie eng verwandt sind und aus der gleichen Rebfamilie stammen, unterscheiden sich die beiden Sorten deutlich in Aroma, Geschmack und Anbauweise.
In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte, die charakteristischen Merkmale, den Anbau sowie die kulinarische Begleitung von Weißburgunder und Grauburgunder. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, warum diese Weine so beliebt sind und welche Unterschiede es zwischen ihnen gibt.
1. Die Geschichte und Herkunft von Weißburgunder und Grauburgunder
Der Ursprung der Burgunderreben lässt sich bis in das antike Frankreich zurückverfolgen, genauer gesagt in die Region Burgund, nach der sie auch benannt sind. Die Burgunderfamilie umfasst neben Weißburgunder und Grauburgunder auch den Spätburgunder (Pinot Noir), der als Vorfahre der beiden Weißweinsorten gilt.
a) Weißburgunder (Pinot Blanc)
Der Weißburgunder ist eine natürliche Mutation des Spätburgunders. Diese Mutation führt zu Trauben, die eine hellgrüne bis gelbliche Farbe aufweisen. Die Sorte verbreitete sich schnell in den Weinbauregionen Europas, insbesondere in Frankreich, Deutschland und Österreich. Heute ist der Weißburgunder in vielen Ländern zu finden und gilt als besonders vielseitige Rebsorte.
b) Grauburgunder (Pinot Gris)
Ähnlich wie der Weißburgunder entstand auch der Grauburgunder als Mutation des Spätburgunders. Die Trauben des Grauburgunders sind von graurosa bis bläulich gefärbt, was ihm seinen Namen gab. Auch der Grauburgunder hat seinen Ursprung in Frankreich, wo er unter dem Namen Pinot Gris bekannt ist. Besonders im Elsass ist er seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Weinkultur.
2. Anbaugebiete und Verbreitung
Beide Sorten haben sich weltweit verbreitet, doch einige Regionen haben sich als besonders geeignet für den Anbau von Weißburgunder und Grauburgunder herausgestellt.
a) Weißburgunder
Der Weißburgunder gedeiht besonders gut in gemäßigten Klimazonen mit ausreichend Sonnenstunden. In Deutschland ist er vor allem in den Weinregionen Baden, Pfalz, Rheinhessen und an der Mosel verbreitet. Auch in Österreich, insbesondere in den Regionen Steiermark und Burgenland, sowie in Norditalien (Südtirol) wird der Weißburgunder erfolgreich angebaut.
In Frankreich ist der Weißburgunder vor allem im Elsass zu finden, wo er als Teil der berühmten „Edelreben“ gilt. Auch in den USA, Neuseeland und anderen Teilen der Welt gibt es Weinberge, die diese Rebsorte kultivieren.
b) Grauburgunder
Der Grauburgunder ist besonders in Deutschland, Frankreich und Italien verbreitet. In Deutschland gehört er in Regionen wie Baden, Pfalz und Rheinhessen zu den am meisten angebauten Sorten. Im Elsass hat der Pinot Gris, wie der Grauburgunder dort genannt wird, eine lange Tradition und wird häufig als trockener Wein oder als edelsüßer Wein ausgebaut.
Italien, insbesondere die Regionen Südtirol und Friaul-Julisch Venetien, ist ebenfalls bekannt für den Anbau von Grauburgunder, der dort als Pinot Grigio bekannt ist. Der Pinot Grigio aus Italien unterscheidet sich oft von seinem deutschen Pendant durch einen leichteren, frischeren Stil.
3. Charakteristika von Weißburgunder und Grauburgunder
Obwohl Weißburgunder und Grauburgunder enge Verwandte sind, weisen sie deutliche Unterschiede in Geschmack, Farbe und Aroma auf.
a) Weißburgunder
Der Weißburgunder wird oft als fein und elegant beschrieben. Die Weine haben eine helle, strohgelbe Farbe und zeichnen sich durch eine feine Säurestruktur aus. Aromatisch bewegt sich der Weißburgunder im Spektrum von grünen Äpfeln, Birnen, Zitrusfrüchten bis hin zu nussigen und mineralischen Noten. Je nach Ausbau können auch blumige Aromen oder leichte Anklänge von Honig auftreten.
Weißburgunder wird oft im Edelstahltank ausgebaut, um seine Frische zu bewahren, doch auch der Ausbau im Holzfass, insbesondere im Barrique, ist bei hochwertigen Weißburgundern üblich. Dies verleiht dem Wein zusätzliche Fülle und Komplexität.
b) Grauburgunder
Der Grauburgunder hat eine kräftigere Farbe, die von hellgelb bis goldgelb reicht, manchmal sogar mit leicht rötlichen Reflexen. Geschmacklich ist der Grauburgunder oft voller und kräftiger als der Weißburgunder. Typische Aromen sind reife gelbe Früchte wie Aprikosen, Birnen und Melonen. Hinzu kommen nussige Noten, Honig, manchmal auch ein leichter Hauch von Gewürzen.
Auch der Grauburgunder kann sowohl im Stahltank als auch im Holzfass ausgebaut werden. Der Holzfassausbau verleiht dem Wein zusätzliche Struktur und Tiefe, was ihn besonders geeignet für kräftigere Speisen macht.
4. Unterschiede im Geschmack und Stil
Die Unterschiede zwischen Weißburgunder und Grauburgunder sind nicht nur im Anbau, sondern auch im Stil und im Geschmack offensichtlich. Während der Weißburgunder oft als leicht, frisch und elegant beschrieben wird, hat der Grauburgunder in der Regel mehr Körper, ist kräftiger und opulenter.
a) Weißburgunder – Der feine, frische Wein
Weißburgunder ist bekannt für seine feine Säure und seine elegante Struktur. Er wirkt am Gaumen oft sehr ausgewogen und mineralisch, was ihn zu einem vielseitigen Begleiter von Speisen macht. Im Vergleich zu anderen Weißweinen wie Chardonnay oder Riesling ist der Weißburgunder meist zurückhaltender in seiner Frucht und wird besonders für seine subtile Eleganz geschätzt.
b) Grauburgunder – Der kraftvolle, fruchtige Wein
Grauburgunder hingegen hat mehr Fülle und Kraft. Er bietet am Gaumen eine üppigere Frucht, oft gepaart mit einer cremigen Textur. In Deutschland ist Grauburgunder oft etwas trockener und kräftiger als sein italienisches Pendant, der Pinot Grigio, der eher leicht und frisch ausgebaut wird. Dennoch teilen beide Weine die charakteristische Fruchtigkeit und die angenehme, oft dezente Säure.
5. Kulinarische Begleitung: Weißburgunder und Grauburgunder am Tisch
Beide Weinsorten eignen sich hervorragend als Speisenbegleiter, doch aufgrund ihrer unterschiedlichen Charakteristika passen sie zu verschiedenen Gerichten.
a) Weißburgunder
Weißburgunder ist durch seine Frische und Leichtigkeit ein idealer Begleiter für leichte Gerichte. Besonders gut harmoniert er mit:
- Fisch und Meeresfrüchten
- Geflügel (z. B. Hähnchen oder Pute)
- Salaten und Gemüsegerichten
- Mildem Käse, wie Brie oder Camembert
Weißburgunder kann auch hervorragend als Aperitif oder Begleiter zu sommerlichen Speisen und leichten Vorspeisen serviert werden.
b) Grauburgunder
Grauburgunder, mit seinem kräftigeren Körper und der üppigeren Frucht, passt hervorragend zu reichhaltigeren Speisen. Besonders gut eignet er sich zu:
- Gebratenem oder gegrilltem Fleisch (z. B. Kalb, Schwein)
- Deftigen Gerichten, wie Pasta mit cremigen Saucen oder Risotto
- Kräftigem Käse (z. B. reifem Gouda oder Comté)
- Pilzgerichten, besonders in Verbindung mit Sahnesaucen
Durch seine Komplexität kann Grauburgunder auch gut zu Herbstgerichten oder intensiveren Speisen genossen werden, die andere Weißweine überfordern könnten.
6. Beliebtheit und Trends
In den letzten Jahren haben sich sowohl Weißburgunder als auch Grauburgunder stark weiterentwickelt und genießen große Beliebtheit. Besonders in Deutschland, aber auch in Österreich und Italien, hat der Anbau und die Qualität dieser Weine zugenommen.
a) Weißburgunder
Weißburgunder erlebt eine Renaissance, insbesondere durch seine Vielseitigkeit und Eleganz. Immer mehr Winzer setzen auf hochwertigen Ausbau, auch im Barrique, was den Weißburgunder in eine Liga mit internationalen Spitzenweinen hebt.
b) Grauburgunder
Grauburgunder, der oft als etwas „rustikaler“ galt, hat sich ebenfalls als vielseitiger Qualitätswein etabliert. Besonders in Deutschland und Italien wird er sowohl als frischer, unkomplizierter Wein als auch in komplexeren, kräftigeren Varianten geschätzt.
Fazit: Zwei Burgunder mit eigenem Charakter
Weißburgunder und Grauburgunder mögen eng verwandt sein, doch sie bieten sehr unterschiedliche Weinerlebnisse.