Winzersekt, Sekt, Secco und Prosecco

Winzersekt, Sekt, Secco, Prosecco

Winzersekt, Sekt, Secco und Prosecco: Ein Überblick über die prickelnde Vielfalt

Die Welt der Schaumweine ist ebenso vielfältig wie faszinierend. Viele Menschen kennen die großen Namen wie Champagner oder Prosecco, aber auch Sekt und Winzersekt spielen eine wichtige Rolle in der Welt der prickelnden Weine. Jeder dieser Schaumweine hat seine eigene Geschichte, Herstellungsverfahren und Geschmacksprofile, die sie einzigartig machen. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Unterschiede zwischen Winzersekt, Sekt, Secco und Prosecco und erkunden ihre Herkunft, Herstellung und Besonderheiten.


1. Was ist Sekt?

Sekt ist die Bezeichnung für Schaumwein, der in Deutschland und Österreich hergestellt wird. Der Begriff „Sekt“ umfasst eine Vielzahl von Schaumweinen, die mit unterschiedlichen Methoden und aus verschiedenen Rebsorten hergestellt werden. In Deutschland ist Sekt die beliebteste Form von Schaumwein, und es gibt eine große Bandbreite an Qualitätsstufen und Preisklassen.

a) Die Herstellung von Sekt

Die meisten Sekte werden nach der sogenannten Tankgärung (Charmat-Methode) hergestellt, bei der der Grundwein in großen Drucktanks ein zweites Mal vergoren wird. Bei dieser zweiten Gärung entsteht Kohlensäure, die den Wein zu Schaumwein macht. Anschließend wird der Sekt in Flaschen abgefüllt. Diese Methode ist kostengünstiger als die traditionelle Flaschengärung, weshalb die meisten preiswerteren Sekte auf diese Weise produziert werden.

b) Die traditionelle Flaschengärung

Einige hochwertige Sekte, insbesondere Winzersekte, werden jedoch nach der traditionellen Methode (Méthode Champenoise) hergestellt, die auch für Champagner verwendet wird. Hierbei erfolgt die zweite Gärung direkt in der Flasche, was zu einer feineren Perlage (Mousseux) und komplexeren Aromen führt. Diese Methode ist arbeitsintensiver und zeitaufwendiger, was sich in der Regel im Preis des Sekts widerspiegelt.

c) Qualitätsunterschiede bei Sekt

Es gibt verschiedene Qualitätsstufen bei Sekt, die von der Art der Herstellung und der Qualität der verwendeten Trauben abhängen. Einfache Sekte werden oft aus Grundweinen verschiedener Regionen und Jahrgänge verschnitten, während hochwertigere Sekte aus einer einzigen Rebsorte und/oder einem bestimmten Jahrgang stammen können.


2. Was ist Winzersekt?

Winzersekt ist eine besondere Form des Sekts, die sich durch ihre hohe Qualität und ihre handwerkliche Herstellung auszeichnet. Winzersekt wird ausschließlich von Weingütern oder Winzergenossenschaften produziert, die die Trauben selbst anbauen und den gesamten Herstellungsprozess überwachen. Dadurch unterscheidet sich Winzersekt von industriell hergestelltem Sekt, bei dem die Trauben oft aus verschiedenen Weinbaugebieten stammen und der Produktionsprozess in großen Mengen erfolgt.

a) Herstellung und Rebsorten

Winzersekt wird in der Regel nach der traditionellen Flaschengärung hergestellt, was bedeutet, dass die zweite Gärung in der Flasche erfolgt. Dies verleiht dem Schaumwein eine besonders feine und lang anhaltende Perlage. Die Rebsorten, die für Winzersekt verwendet werden, sind vielfältig und reichen von klassischen Schaumweinreben wie Riesling, Chardonnay oder Pinot Noir bis hin zu regionalen Spezialitäten.

b) Einzigartigkeit und Herkunft

Da Winzersekt von einzelnen Weingütern produziert wird, spiegelt er oft das Terroir und den Stil des jeweiligen Winzers wider. Viele Winzersekte tragen eine Jahrgangsbezeichnung, was bedeutet, dass die Trauben ausschließlich aus einem bestimmten Jahr stammen. Dies hebt sie von den meisten Massenprodukten ab, bei denen oft Trauben verschiedener Jahrgänge verwendet werden.

c) Qualitätsmerkmale

Winzersekt zeichnet sich durch seine feine, komplexe Struktur und seinen individuellen Charakter aus. Die lange Lagerung auf der Hefe während der Flaschengärung (mindestens 9 Monate, oft länger) führt zu vielschichtigen Aromen von Brot, Hefe und reifen Früchten. Aufgrund dieser hochwertigen Herstellungsmethode hat sich Winzersekt in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Konkurrenten von Champagner entwickelt und wird zunehmend international anerkannt.


3. Was ist Secco?

Secco, manchmal auch als Perlwein bezeichnet, ist ein leicht schäumender Wein, der weniger Kohlensäure als Sekt enthält. Während Sekt und Winzersekt echten Schaumweinen mit höherem Kohlensäuredruck entsprechen, ist Secco eher eine spritzige Variante eines Stillweins, der oft als leichter und weniger intensiv empfunden wird.

a) Herstellung von Secco

Secco wird durch die Kohlensäureinjektion hergestellt, bei der dem fertigen Wein Kohlensäure zugesetzt wird, oder durch eine kontrollierte Gärung, bei der weniger Kohlensäure entsteht als bei Sekt. Der Kohlensäuredruck im Secco liegt zwischen 1 und 2,5 bar, während Sekt mindestens 3 bar aufweist.

b) Leichter Genuss

Secco ist in der Regel fruchtiger und leichter als Sekt und hat oft einen niedrigeren Alkoholgehalt. Diese Eigenschaften machen ihn besonders bei warmen Temperaturen beliebt, da er erfrischend und weniger „sattmachend“ ist. Secco eignet sich hervorragend als Aperitif oder als Begleitung zu leichten Gerichten und Snacks.

c) Verschiedene Varianten

In Deutschland wird Secco oft in verschiedenen Stilrichtungen angeboten, von trocken bis halbtrocken und süß. Da der Kohlensäuredruck geringer ist, wirkt Secco im Mund weniger „prickelnd“ als Sekt, was ihn für Menschen attraktiv macht, die empfindlich auf Kohlensäure reagieren.


4. Was ist Prosecco?

Prosecco ist wahrscheinlich der bekannteste italienische Schaumwein und stammt aus der norditalienischen Region Venetien, genauer gesagt aus den Provinzen Treviso und Triest. Der Name „Prosecco“ bezieht sich sowohl auf den Wein als auch auf das Herkunftsgebiet, das von der EU geschützt ist.

a) Die Rebsorte Glera

Der wichtigste Unterschied zwischen Prosecco und anderen Schaumweinen liegt in der verwendeten Rebsorte: Glera. Diese weiße Rebsorte, die früher selbst als Prosecco bezeichnet wurde, ist das Herzstück des Prosecco. Sie bringt fruchtige, blumige Weine hervor, die sich durch Aromen von grünen Äpfeln, Birnen und Zitrusfrüchten auszeichnen.

b) Herstellungsmethoden

Die meisten Proseccos werden nach der Charmat-Methode hergestellt, bei der die zweite Gärung in großen Drucktanks erfolgt. Im Vergleich zur traditionellen Flaschengärung ist dieses Verfahren schneller und kostengünstiger und führt zu einem frischen, fruchtbetonten Stil, der typisch für Prosecco ist.

Es gibt zwei Hauptarten von Prosecco:

  • Prosecco Spumante: Dies ist die „voll schäumende“ Version mit einem Kohlensäuredruck von mindestens 3 bar. Prosecco Spumante wird am häufigsten für festliche Anlässe und als Basis für Cocktails wie den Aperol Spritz verwendet.
  • Prosecco Frizzante: Diese Variante hat weniger Kohlensäure (1 bis 2,5 bar) und wirkt daher eher leicht perlend. Prosecco Frizzante ist weniger prickelnd und wird oft mit einem Korken oder Drehverschluss verschlossen.

c) Prosecco DOC und DOCG

Der Name „Prosecco“ ist durch Herkunftsbezeichnungen geschützt. Prosecco DOC bezeichnet Proseccos, die aus bestimmten Regionen Norditaliens stammen und nach festgelegten Standards produziert werden. Prosecco DOCG ist eine höhere Qualitätsstufe und wird in den Gebieten Conegliano und Valdobbiadene hergestellt, die als die besten Lagen für Prosecco gelten. Proseccos mit dieser Bezeichnung sind oft komplexer und werden von Kennern besonders geschätzt.


5. Winzersekt, Sekt, Secco und Prosecco im Vergleich

Obwohl Winzersekt, Sekt, Secco und Prosecco alle Schaumweine sind, gibt es einige wesentliche Unterschiede in Bezug auf die Herstellung, den Geschmack und die Verwendung:

Kategorie Kohlensäuredruck Herstellungsmethode Aromen Rebsorten
Sekt Mindestens 3 bar Charmat-Methode oder Flaschengärung Fruchtig, oft mit Zitrus und Hefe Verschiedene Rebsorten
Winzersekt Mindestens 3 bar Traditionelle Flaschengärung Komplex, Hefe, Brot, reife Früchte Riesling, Chardonnay, Pinot Noir
Secco 1–2,5 bar Kohlensäureinjektion oder Gärung
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